Originalbericht des ÖTV von Manuel Wachta vom 01.70.2023
Nach krankheits- und verletzungsreichen Jahren versucht Tamira Paszek weiterhin, den Anschluss an die erweiterte Weltspitze zu finden. In diesen Tagen macht die 32-Jährige dabei augenscheinliche Fortschritte. Vor zwei Wochen hatte sie in Guimaraes (Portugal) ihr zweites Viertelfinale in dieser Saison erreicht, ihr erstes bei einem ITF-W25-Turnier. Jetzt steht die dreifache WTA-Titelträgerin sowie Wimbledon-Viertelfinalistin von 2011 und 2012 gar noch eine Kategorie höher als zuletzt in ihrem ersten Semifinale seit dem Halbfinal-Doppelpack in Foxhills und Aldershot (jeweils Großbritannien) im August 2022. Beim ITF-W40-Hartplatzturnier in Palma del Rio kämpft die Vorarlbergerin (WTA 485) als Qualifikantin am Samstag um 21:00 Uhr gegen die drittgesetzte, Ex-Weltranglisten-99. Valeria Savinykh (WTA 243) aus Russland um ihr erstes Finale seit jenem beim ITF-W15-Event in Monastir im Oktober 2021.
Paszek hat im Süden Spaniens schon vier Erfolge und einen Aufgabesieg eingefahren. In der Qualifikation fertigte sie erst die Lokalmatadorin Victoria Gomez (WTA 1011) mit der Höchststrafe von 6:0, 6:0 ab, ehe sie in der zweiten und letzten Runde die achtgesetzte US-Amerikanerin Sofia Sewing (WTA 487) noch klar mit 4:6, 6:0, 6:1 ausbremsen konnte. Im Hauptfeld ging ihr Siegeszug munter weiter: Nach einem 6:2, 6:0 im Qualifikantinnen-Duell mit der Australierin Alana Parnaby (WTA 481) rang sie die 6:1,-6:2-Bezwingerin der topgesetzten Sakura Hosogi aus Japan (WTA 226), die Ex-Weltranglisten-181. Xinyu Gao (WTA 494) aus China, mit 6:0, 1:6, 6:4 nieder. Im Viertelfinale hätte es zum schon dritten Kräftemessen mit Makenna Jones (WTA 323) kommen sollen. Das alte Sprichwort „Aller guten Dinge sind drei“ traf für Paszek, nach heuer bereits zwei Dreisatz-Niederlagen in den Vergleichen mit der US-Amerikanerin, zwar zu, allerdings kam sie kampflos weiter.
„Ich liebe es, zurück in Palma del Rio zu sein“
Paszek sind damit mittlerweile 29 WTA-Punkte sicher, mit denen sie in der Weltrangliste am Montag bis auf Platz 422 springen würde. Ein weiterer Sieg brächte ihr nochmals 17 Zähler und die Rückkehr unter die Top 400 in der Welt, genauer gesagt unter die besten 390. Dass der Erfolg genau an diesem Ort zurückkehrt, dürfte laut eines Interviews auf Social Media kein Zufall sein: „Ich liebe es, zurück in Palma del Rio zu sein“, sagt Paszek darin. „Ich bin hier vor zwei Jahren gewesen, als mir Miguel (Turnierdirektor Miguel Caro Velasco; Anmerkung)mit einer Wildcard geholfen hatte. Mit meinem eigenen Ranking zurück zu sein, hier zu spielen, macht mich wirklich sehr glücklich. Ich liebe das Turnier, mit so vielen Leuten, so vielen Zusehern, so einer großartigen Organisation. Ihr lasst uns wie daheim fühlen“, strahlte sie dabei. Das Event sei „für ein ITF-Turnier spektakulär gut organisiert. Es ist so cool, unter Flutlicht zu spielen, mit so vielen Leuten und Zusehern. Das macht es wirklich besonders.“