Billie Jean King Cup
Alpstar Billie Jean King Cup Team Austria eröffnet gegen Bulgarien
Österreichs Damen-Nationalmannschaft geht unter recht guten Voraussetzungen in die erste Begegnung in Antalya.
Seit Samstagnachmittag ist das Alpstar Billie Jean King Cup Team Austria mit der Ankunft der nachgereisten Julia Grabher und Barbara Haas nunmehr vollzählig bei der Länderkampf-Woche der Europa/Afrika-Gruppe 1 in der Kreisstadt Serik in der türkischen Provinz Antalya vertreten. Und seit Samstagabend kennt man nun auch den ersten Gegner: Österreichs Damen-Nationalauswahl wird nach einer Corona-Pause den ersten Auftritt beim Billie Jean King Cup seit zwei Jahren am Montag um 9:00 Uhr MESZ gegen Bulgarien bestreiten. Am Dienstag wartet danach Slowenien, am Mittwoch Georgien, am Donnerstag Schweden und am Freitag Kroatien. Auch diese Begegnungen werden allesamt ab 9:00 Uhr MESZ stattfinden. Wenn man die Gruppe nicht auf Platz vier beenden sollte, gibt’s für die Mannschaft von Kapitänin Marion Maruska zum Abschluss am Samstag noch ein Kreuzspiel.
Dass man gegen Bulgarien startet, kommt dem ÖTV-Team sehr gelegen, denn die Gegnerinnen werden zu Beginn dieser Woche mit allergrößter Wahrscheinlichkeit noch auf ihre Spitzenspielerin Viktoriya Tomova verzichten müssen. Die derzeitige Weltranglisten-107. bestreitet am Sonntagvormittag das Finale bei einem ITF-W80-Event in Oeiras (Portugal) und wird aufgrund der Strapazen der Turnierwoche und der (vermutlich gar nicht rechtzeitig erfolgen könnenden) Anreise für einen Einsatz am Montag nicht in Frage kommen. Bulgarien wird also wohl auf Isabella Shinikova (WTA 223) als Nummer eins setzen müssen. „Ja, das ist für uns natürlich ein Vorteil, trotzdem ist und bleibt es eine schwierige Begegnung“, befand Kapitänin Maruska. ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer, der ebenfalls vor Ort ist, stieß ins selbe Horn: „Dass Tomova wohl nicht spielen wird können, das ist für uns natürlich super. Es erhöht unsere Chancen.“
Gewarnt vor Shinikova: „Hackt auf alles drauf“
Dennoch zeigte man sich vor Shinikova gewarnt: „Eine sehr gefährliche Spielerin“, beurteilte Melzer. „Ich habe sie mir am Samstag im Training angeschaut – die zieht auf alles drauf, was sich bewegt. Mal schauen, ob sie es auch trifft. Ich hoffe schon, dass wir sie unter Druck setzen können und sie mit Topspinbällen Probleme haben wird.“ Maruska bestätigte Melzers Eindrücke: „Shinikova hackt echt auf alles drauf, dafür ist sie auf der Damentour bekannt. Es wird wohl eine enge Geschichte.“ Wer bei Bulgarien auf Position zwei einlaufen wird, ist nicht sicher. Als erste Kandidatin gilt hierbei wohl die erfahrenere Julia Terziyska (WTA 521), es könnten jedoch auch die guten Juniorinnen Yoana Konstantinova und Rositsa Dencheva, die beide noch ohne WTA-Ranking sind, aufgeboten werden. „Es ist jedenfalls alles im Bereich des Möglichen für uns, dieses Spiel sollten wir gewinnen können“, meinte Melzer.
Österreichs Damen sind in der Türkei mit den schon eingangs erwähnten Grabher (WTA 152) und Haas (WTA 238), die ihr Comeback nach mehr als siebenmonatiger Zwangspause geben wird, vertreten. Zudem zählen Sinja Kraus (WTA 403), Melanie Klaffner (WTA 585) und die frühere Weltranglisten-26. und zweimalige Wimbledon-Viertelfinalistin Tamira Paszek (WTA 725) zum heimischen Team. Wen Maruska am Montag gegen Bulgarien aufbieten wird, wollte sie noch nicht verraten, schließlich muss sie ihre Aufstellung erst eine Stunde vor Spielbeginn offiziell bekanntgeben. Ihre Eindrücke aus dem Training sind jedenfalls bis dato positiv: „Julia und Barbara sind gestern Nachmittag angekommen, haben dann noch eineinhalb Stunden gut trainiert. Alle anderen haben bereits eineinhalb Trainingstage absolviert, vor allem Sinja hat sich dabei sehr gut präsentiert.“
Schlechte Wetterprognose für Montag
Während alle Spielerinnen wie erwähnt bereits fleißig am Trainieren sind, erwartet man am Sonntag dann noch ÖTV-Vizepräsident Georg Blumauer vor Ort in Serik. „Die Stimmung innerhalb des Teams ist sehr gut, und es freuen sich eigentlich alle, dass diesmal auf Sand gespielt wird. Im Gegensatz zu den letzten Länderkämpfen, die zumeist auf Hartplatz in der Halle waren“, erzählte Maruska. „Vor allem für Julia ist das perfekt, sie ist eine Sandplatzspielerin.“ Die Organisation in der Megasaray Tennis Academy sei professionell und gut – einzig die Platzqualität sei nicht zu 100 Prozent zufriedenstellend. „Die Plätze sind ok, aber es verspringt momentan noch viel, es ist auch viel Sand auf den Plätzen oben. Hoffen wir, dass sie das bis Montag noch ein bisschen verbessern können. Sonst passt alles – bis aufs Wetter, das am Montag leider nicht so schön angesagt ist, mit zumindest einigen Regenschauern. Wir hoffen, dass wir spielen können.“
Spielplan der Europa/Afrika-Gruppe 1 (11. bis 16. April), Pool B
Montag: Kroatien – Schweden, Österreich – Bulgarien, Georgien – Slowenien.
Dienstag: Schweden – Georgien, Slowenien – Österreich, Bulgarien – Kroatien.
Mittwoch: Bulgarien – Schweden, Kroatien – Slowenien, Österreich – Georgien.
Donnerstag: Schweden – Österreich, Georgien – Kroatien, Slowenien – Bulgarien.
Freitag: Schweden – Slowenien, Bulgarien – Georgien, Kroatien – Österreich.
Modus: Die beiden Gruppensieger (Pool A und Pool B) sowie der Sieger des Duells der beiden Gruppenzweiten (am Samstag) qualifizieren sich fürs Play-off des Billie Jean King Cups im November. Die beiden Gruppendritten bestreiten (am Samstag) ein Platzierungsspiel gegeneinander. Die letzten zwei Teams aus beiden Gruppen spielen gegeneinander in Kreuzspielen (ebenfalls am Samstag) gegen den Abstieg in die Europa/Afrika-Gruppe 2.